Ein Fuchs muss tun, was ein fuchs tun muss...

Der Fuchs als literarische Figur oder auch in der Kunst, wird stets als Wesen mit zwei Gesichtern und doppeldeutig dargestellt. Seine Pläne sind meist undurchsichtig und nicht selten konträr zu seinem eigentlichen, nach außen sichtbaren Handlungen. Er ist dabei jedoch nie schwarz oder weiß, er ist immer beides.
In Antoine de Saint-Exupéry ́s Werk „Der kleine Prinz“,begleitet der Fuchs den Protagonisten, um ihm offensichtlich wichtige Werte des Lebens zu lehren. Gleichzeitig benutzt er den kleinen Prinzen, um seinem jetzigen Dasein zu entkommen. Ebenfalls weiß der Fuchs bereits, wie der Weg des Prinzen sich weiter entwickeln wird und das Zitat „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ deutet auch auf den Fuchs selbst hin.
Im Epos „Reineke Fuchs“, welches in verschiedenen Formen seit dem 16. Jahrhundert existiert, wird erzählt, wie sich Reineke, der Fuchs, durch List aus allen prekären Lagen rettet und am Ende gegen seine Widersacher als Sieger durchsetzt. Auch hier wird dargestellt, wie die dem Fuchs zugesprochenen Eigenschaften, Schläue und List, ihn aus selbst misslichen Lagen retten und am Ende sogar noch als Sieger hervorzugehen.
In der japanischen Kultur gibt es ebenfalls Fuchswesen, welche „Kitsune“ genannt werden.
Sie besitzen die Fähigkeit, das Aussehen und das Verhalten einer Person anzunehmen und zu kopieren.Kitsune ist eine Kreatur, die ihre Individualität auslebt. Sie verfügt über ein langes Leben, besondere Intelligenz und magische Kräfte. Sie ist ein spirituelles Wesen. Ein Fuchsgeist. Sie können sowohl böse, als auch gütig sein und verhalten sich entsprechend dem, wie sie selbst von den Menschen behandelt werden. Ihre Magie kann Strafe oder Belohnung sein.
Sie erscheinen als wunderschöne Frau (Femme Fatale) oder als Mann. Ihre wahren Absichten bleiben auch hier stets verborgen und somit sind sie auch in dieser Kultur doppeldeutige Wesen.
Ein Fuchs ist nie nur gut oder nur böse, sondern immer situativ und nie einfach zu durchschauen.

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In der Serie "Ein Fuchs..." wird die Die Doppeldeutigkeit des Fuchses fotografisch herausgearbeitet.
Die Protagonisten werden in ihrem alltäglichen Arbeitsumfeld abgelichtet.
Durch dieses nicht-alltägliche Bild, soll ein Kontrast bzw. ein Gegensatz entstehen, welcher den Betrachter des Bildes sowohl eine „private“ Person vorstellt; das Gesicht jedoch verdeckt durch eine Maske.
Als auch die eigentliche Position innerhalb dieses Arbeitsumfeldes.
Da der Fuchs stets doppeldeutig ist, soll hervorgehoben werden, das es sowohl eine „private“ Person gibt, als auch eine „Arbeits“-Person. Beide sind derselbe Mensch, aber in ihren Rollen doch getrennt.
Die so entstandene Spannung innerhalb des Bildes, zwingt den Betrachter mehr über diese Person herausfinden zu wollen. Zur Interpretation bleiben ihm die Kleidung oder Uniform der Person und der Kontext des Bildes, sowie der Titel der Serie:
„Ein Fuchs muss tun, was ein Fuchs tun muss...“
Geplant ist eine Ausstellung der Serie Mitte 2023.
Außerdem wird ein Coffee Table Book mit den erstellten Fotografien gedruckt.

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